Nach der "Pleite" mit dem ProfiCook PC-GG 1181 Gasgrill, bin ich dann zu Napoleon Gasgrills gekommen. Was mit dem ProfiCook war könnt ihr hier nachlesen.
Hier ist es dann der Napoleon Rogue SE 525 als 2020er Modell geworden, dazu kam noch ein Grillspieß..
Warum den Napoleon?
Nachdem ich mich das letzte Jahr über mit dem Grillen und natürlich mit Gas Grills beschäftigt habe musste ich dann feststellen, dass mein Grill den ich gekauft hatte nicht so ganz das Gelbe vom Ei war.
Schon am Anfang ist mir über die Leber gelaufen, dass der ProfiCook ein Blender war/ist, denn was da dran aus Edelstahl ist sind nur die Türen die Frontblende und der Deckel. Alles andere ist wie ich meine gepulvert.
Ich bin drauf reingefallen, weil ich einfach nur oberflächlich gelesen habe und nicht gelesen habe was bei dem Angebot dabeistand. Die Bilder von dem Grill sind toll selbst die Abdeckbleche der Brenner sehen nach Edelstahl aus, sind in Wirklichkeit nur dünnes gepulvertes Blech das nach 3-4 Mal Gebrauch nur noch Rostbleche waren. Das Mal als eines von mehreren Punkten.
Aber nun zurück zum Napoleon …
Wie schon gesagt, nach dem ersten Ärgern habe ich mich dann schlau gemacht und viel im Netz gelesen.
Da ich mehr machen will wie nur einfaches Grillen kehrte ich in mich und habe überlegt welche Ansprüche ich stelle. Schnell kristallisierte sich raus das ich 4 Hauptbrenner haben wollte, einen Heckbrenner, die Hochtemperaturzone (bei Napoleon heißt sie Sizzle Zone) und der Grill sollte weitestgehend aus Edelstahl sein incl. dem Grillrost. Einen Guss Rost hätte ich auch noch akzeptiert. Ein Edelstahl Rost ist leichter zu reinigen, dafür macht ein Guß Rost das bessere Branding und speichert die Hitze besser, dafür neigt er aber schnell zur Rostbildung.
Was ich total klasse finde ist, dass man mit diesem Gasgrill auch mit Holzkohle grillen kann. Ja ihr habt richtig gelesen ein Gasgrill wo man auf Holzkohle grillen kann, als ich das gelesen hatte traute ich erst meinen Augen nicht. Im Grunde bin ich ja ein Fan von Holzkohle. Es gibt als Zubehör einen Holzkohle und Räuchereinsatz für den Napoleon Rogue SE 525. Um auf dem Gasgrill mit Holzkohle zu grillen nimmt man die Flammenschutzeinsätze raus, stellt den Napoleon Holzkohleneinsatz einfach auf die Brenner, und füllt die Holzkohle ein, danach entzündet man diese mit den Gasbrennern. Wenn die Kohlen „durchgeglüht“ sind, die Gasbrenner abstellen, die Roste einlegen und schon kann man auf Holzkohle losgrillen.
Bei dem Napoleon Rogue SE 525 habe all diese Punkte so vorgefunden wie ich es haben wollte und noch etliche Vorzüge mehr wie z.B. Edelstahlbrenner und Alugußgehäuse.
Bei der Firma Santos Grills in Köln bin ich dann auch fündig geworden. Meine Frau hat daraufhin einige E-Mails mit einem der Geschäftsführer (Herr Daniel Schellhoss) gewechselt, der uns per E-Mail (in Zeiten von Corona) kompetent beraten und alle Fragen geduldig beantwortet hat.
Endergebnis wir haben den Napoleon Rogue SE 525 dort bestellt.
Jetzt warten wir auf den neuen Grill, der auf dem Postweg ist.
Wenn der Grill angekommen ist und ich Zeit habe werde ich weiter berichten.
So der neue Grill ein Napoleon Rogue SE 525 ist nun per Spedition auf einer Europalette angekommen. Der Aufbau geht recht einfach, in ca. 2h war er alles ohne Stress aus der Garage in den Garten verfrachtet und der Grill aufgebaut. Bis auf das Aufsetzen des Brennergehäuses ist das von einer Person ohne Probleme zu schaffen. Es gibt im Netz Videos wo das auch eine Person angeblich gemacht hat, aber glaubt mir eine zweite Person ist da sehr hilfreich und vereinfacht das Aufsetzten des Grills auf den Schrank sehr.
Alle Bauteile machen einen sehr wertigen und stabilen Eindruck. Die Brennerbleche sind aus Edelstahl ebenso die Brenner selber und die Roste. Der Stabdurchmesser der Roste beträgt 7mm. Also nichts Dünnes wie man es von normalen Holzkohlegrills kennt. Was mir sehr gut gefällt ist die Brennerwanne in einem dicken Aluminiumguss.
Beim Einbrennen erreichte der Grill nach ca. 25 min mit allen vier Brennern auf Vollgas ohne Heckbrenner bei einer Außentemperatur von ca. 20 °C 360°C. Ich denke das ist ein ganz passabler Wert.
Manche Napoleonkunden berichteten, dass sie Probleme haben die Sizzle Zone zu zünden. Das ist bei mir nicht der Fall, einfach das Gas aufdrehen 3-5 Sekunden warten Startknopf drücken und an ist sie.
Es empfiehl sich bei der Zündung der Sizzle Zone nicht so nah da ran zu gehen bzw. den Kopf da drüber zu halten da sie mit einer kleinen Verpuffung zündet. Der Backburner wird auch über diesen Startknopf gezündet.
Bei meinem Model 2020 lässt sich die Sizzle Zone nicht mehr abklappen wie beim 2019 er Model dafür hat das 2020er Model eine große Sissle Zone die in der Höhe verstellbar ist. Ein weiterer Unterschied ist die Ablage die ist beim 2020er Model vergrößert worden. Ansonsten gibt es keine Unterschiede zwischen den beiden Modellen.
Den Drehspieß habe ich nicht original von Napoleon gekauft, sondern von Santos. Ausschlaggebend war hier der Preis. Das Anbaumaterial ist komplett inbegriffen. Es ist im Grunde nur ein Halter für den Motor und 2 Schrauben.
Meine Frau möchte unbedingt noch den Korb für den Drehspieß haben, hier werde ich aber auf org. Napoleon zurückgreifen. Der Grund dafür liegt im Material da der Napoleon Korb aus Edelstahl ist und der Preisunterschied nicht wirklich hoch.
Zum guten Schluß noch ein paar optische Eindrücke. Das war direkt nach dem Einbrennen noch mit den Fingeradrücken vom Zusammenbau.
Nun heißt es Erfahrung sammeln mit dem neuen Grill.
Erstes Fazit nach dem Aufbau und dem ersten Grillen ...
Ich habe mich bewusst für einen Grill mit Edelstahlrosten entschieden. Mir ist durchaus bewusst, dass Gussroste die Wärme besser speichern und ein besseres Branding geben. Das mit dem enorm besseren Brändig - na ja soo viel Unterschied macht das nicht. Mir reicht das Branding der Edelstahlroste.
Zum Thema Wärme besser speichern ... ok dann ist der Gasverbrauch halt etwas höher bei Edelstahlrosten weil man etwas mehr heizen muss, aber ob man das rechnen kann? Denn die Gußroste müssen immer abgebrannt und wieder mit Trennmittel bzw Öl eingesprühl werden. Ein gutes Trennmittel in der Sprühflasche liegt ca. zwischen 10€ und 20€ pro 400 ml. Da möchte ich nun wirklich keine Rechnung aufstellen.
Für mich war einfach ausschlaggebend das sie pflegeleichter sind. Man kann sie einfach rausnehmen und abwaschen oder in die Spühlmaschine geben. Aber der gewichtigste Punkt für mich war, dass sie nicht rosten. Mein ex. ProfiCook hatte Gussroste und die haben gut Rost angesetzt wenn man ihn mal etwas länger nicht benutzt hat trotz großzügigem Einsprühen. Diese Rostbildung hat mir einfach nicht gefallen.
Es ist auch irgendwo eine Philosophiefrage, hier muss jeder entscheiden was er will.
Was mich erstaunt hat war, dass ich allein mit dem Heckbrenner das Gas nur in etwa etwas unter 1/3 aufdrehen muss um eine Temperatur von etwa 220°C - 230°C bei 17°C Außentemperatur zu halten. Ich habe schon mehrfach von anderen Gasgrillbesitzern gehört, dass sie alleine mit dem Heckbrenner diese Temperatur nicht erreichen.
Meine Einstellung für diese Temperatur sieht so aus:
Auf einen Gasgrillvergleich ProfiCook PC-GG 1181 vs. Napoleon Rogue SE 525 möchte ich mich hier nicht einlassen. Das wäre Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Die Qualitätsunterschiede sind einfach zu exorbitant, aber das Gleiche kann man auch vom Preis sagen.
Welchen Reinfall ich mit dem ProfiCook PC-GG 1181 könnt ihr ja auf dem Link in der ersten Zeile dieser Seite nachlesen. Mit den heutigen Erkenntnissen käme für mich nur noch ein Napoleon, Broil King oder Weber Gasgrill in Frage.
Ich kann nur jedem raten:
1. überlegt welche Ambitionen ihr habt schaut Euch gut bei den Modellen um was sich für Eure Ansprüche eignet
2. namhafte Firmen bieten Ersatzteilservice sollte mal was kaputt gehen
3. lieber etwas länger Sparen und etwas Gescheites kaufen sonst kauft ihr unter Umständen zwei Mal.
Ahhhhh ..... Ok, ich gebe zu, der Satz etwas länger Sparen hinkt etwas, denn der Napoleon kostet das fünf Fache. Aber er hat ja auch mehr Möglichkeiten mit dem Drehspiess und der Hochtemperaturzone (Sizzle Zone).
Jetzt könnte einer auf die Idee kommen warum nennt der Typ den Drehspiess. So einen Drehspiess kann man doch auch an den ProfiCook PC-GG 1181 montieren.
Ja das kann man, das ist richtig. Aber die Braten oder das Grillgut werden auf dem ProfiCook PC-GG 1181 mit der Rotisserie recht trocken. Das liegt daran, dass der Grill keinen Backburner hat. Der Backburner heitzt von der Seite, dadurch wird dort Fett greigesetzt. Wenn man den Spiess nun in der richtigen Laufrichtung laufen lässt (zu einem hin wenn man davor steht) läuft das freigesetzte Fett / Bratensaft über das Fleisch.
Da der ProfiCook PC-GG 1181 keinen Heckburner hat lässt sich das nur indirekt grillen oder direkt von unten. In beiden Fällen tropft das Fett dann einfach zum größten Teil ab. Dadurch wird das Grillgut trocken. Wir haben das mit Hähnchen bei einem Bekannten, der auch den ProfiCook PC-GG 1181 besitzt, getestet.
Anmerkung: Das Napoleon Logo ist Eigentum der Fa. Napoleon und dient hier nur als Wiedererkennungswert.